Das ägyptische „Totengericht“ im Rollenspiel
Das ägyptische „Totengericht“ im Rollenspiel
Im Alten Ägypten glaubten die Menschen fest an ein Leben nach dem Tod. Das sogenannte „Totengericht“ stellte dabei die Reifeprüfung für die Umwandlung in einen Ahnengeist dar. Erst wenn Osiris ein positives Urteil gefällt hatte und das Herz des Toten leichter war als eine Feder, wurde dem Verstorbenen den Übertritt in die Götterwelt gewährt.
Im Geschichtsunterricht beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der 2c (2021/22) mit dem Glauben der Alten Ägypter und ihrer Vorstellung vom Leben nach dem Tod. Die Papyrusquelle des Schreibers Hunefer gibt detailliert Auskunft über diese Vorstellung. Diese untersuchten die Schülerinnen und Schüler zunächst mithilfe eines Padlets, im Anschluss wurde das Totengericht in Form von Rollenspielen nachgestellt. Die Dialoge haben die Lernenden selbst verfasst und auch die Regie wurde von ihnen übernommen. Ein Beispiel seht ihr hier:
Hunefer tritt vor die Götter.
Hunefer:
Ich habe kein Unrecht gegen die Menschen begangen, ich habe keinen Gott beleidigt, ich bin rein, ich bin rein, ich bin rein.
Anubis, ein Henkelkreuz in der Hand haltend:
Komm mit, wir werden dein Herz abwiegen.
Anubis führt Hunefer zur Waage und wiegt dort sein Herz gegen eine Feder ab.
Ammit, bedrohlich knurrend:
Gib Acht: Wenn dein Herz schwerer ist als die Feder, werde ich es auffressen und du wirst von allen vergessen.
Die Waage zeigt an, dass das Herz leichter ist als die Feder.
Horus:
Du hast die Prüfung bestanden. Ich werde dich nun zum Herrscher des Totenreichs führen.
Horus führt Hunefer zu Osiris.
Osiris, sitzend auf seinem Thron:
Du hast die Prüfungen bestanden. Du darfst nun das Reich des Todes betreten.